„Wir sind über die Entscheidung der hessischen Denkmalschutzbehörde enttäuscht, das Trafo-Häuschen am Lutherplatz nicht unter Denkmalschutz zu stellen und somit den bevorstehenden Abriss zu ermöglichen.
Das Häuschen am Lutherplatz ist eines der markanten Zeugnisse aus den 50er Jahren und es hätte einer Stadt, deren Stadtbild an etlichen Stellen durch den Baustil der 50er Jahre geprägt ist, gut getan, ein solches liebgewordenes kleines Bauwerk behalten zu können“, schreibt die kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, Helga Weber.
Nicht nur die reizvolle Architektur machte die Trafo-Station in den letzten Jahren zum Hingucker, auch die Nutzung überraschte.
Dank der unermüdlichen Initiative von Karsten Winnemuth konnte es als Kulturraum gestaltet werden und in seinem „Vorgarten“ wuchsen interessante Stauden, allesamt Nutz-, Heil- und essbare Pflanzen, die ansonsten an einer so belebten Innenstadtlage nicht zu finden sind.
„Wir verdanken Karsten Winnemuth viele Anregungen für die Entwicklung einer „essbaren Stadt“, deren Idee auch vom Umwelt- und Gartenamt begrüßt und an anderen Stellen in der Stadt umgesetzt wird“, so Helga Weber.
Bedauerlich sei auch der Verlust des Domizils für die Kulturinitiative, die an einem anderen Standort nicht selbstverständlich ihre Arbeit fortsetzen könne, zumal ja der Raum im Trafo-Haus mietfrei zur Verfügung gestanden habe.
Den Städtischen Werken sei für dieses „Kultursponsoring“ zu danken, meint Helga Weber und regt an, dass auch andere Unternehmen überlegen sollten, ob nicht zwischenzeitlich leer stehende Räume ebenso für kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt werden könnten. „Vielleicht entwickelt sich in Kassel eine Kultur der hochwertigen Zwischennutzungen statt öden Leerstands. Das käme etlichen Kulturschaffenden zu Gute, aber auch den Unternehmen, die Sponsoring quasi zum Nulltarif anbieten könnten.“