„Wir begrüßen die Initiative der Stadt Kassel, mit dem Aufstellen von Containern eine schnelle und kurzfristige Lösung gefunden zu haben. Damit können wir kurzfristig die erhöhte Nachfrage nach Krippen- und Kitaplätzen zeitnah erfüllen“, so Dr. Martina van den Hövel, bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Kasseler Rathaus. In der Pädagogik werde der „Raum als dritter Erzieher“ bezeichnet. „Kindgerecht ausgestattet können diese Räume mehr als nur eine Notlösung sein.“ Der Begriff Container dürfe hier nicht über die notwendige Qualität hinwegtäuschen. „Die Stadt wird einen hohen Standard halten.“
„Bei allen Anstrengungen um den Ausbau von Bildungs- und Betreuungsplätzen genießt Qualität höchste Priorität“, sagt van den Hövel. Der wichtigste Beitrag in den Kindertagesstätten werde weiterhin von den Fachkräften geleistet. „Erzieher*innen arbeiten hoch motiviert und auf der Basis lang erworbener Qualifikationen. Wenn wir jetzt feststellen müssen, dass weniger Interesse an diesem verantwortungsvollen Beruf besteht und somit zukünftig Erzieher*innen fehlen, dann ist es an der Zeit, ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften zu starten.“
Keine einfache, aber eine direkt wirkungsvolle Lösung sei es da, Sozial- und Gesundheitsberufe angemessen zu bezahlen. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Vergütung in den Sozial- und Gesundheitsberufen angehoben wird“, so van den Hövel weiter.
Darüber hinaus müsse jedoch dringend mit dualen Ausbildungen und der Möglichkeit des Quereinstiegs für Bewerber*innen zusätzlich gehandelt werden. „Zahlreiche Fachschulen für Sozialwesen in Hessen bieten die Erzieher*innen-Ausbildung in einer dualen Struktur an. Das stellt eine attraktive Möglichkeit dar, zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen. Die Stadt Kassel hat sich um Förderungen aus dem Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive“ beworben. In diesem Rahmen können praxisintegrierte, vergütete Ausbildungen geschaffen werden. Damit sind wir auf einem zusätzlichen Weg in die richtige Richtung.“