Einmischung gewünscht – Kasseler Grüne fordern Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung an der Bäderdiskussion auf

von fraktion

„Unverantwortlich und überheblich“ bewertet Roswitha Rüschendorf, Bündnis 90/Die Grünen, die Forderung der Jungen Union, dass sich der Oberbürgermeister schnell zu der Zukunft der Kasseler Bäder positionieren solle. (HNA vom 07.03.07)

Die Bäder sind für die Bewohner aller Sozial- und Altersgruppen der Stadt wichtige Infrastruktureinrichtungen. Neben den Schulen und Vereinen nutzen viele Familien und Berufstätige die Angebote in der Nähe ihres Wohnstandortes und Arbeitsplatzes. Es bedürfe schon guter Argumente die dezentralen Standorte und Angebote zugunsten eines zentralen Standortes aufzugeben. Was also liege näher, als möglichst viele Nutzer in die Entscheidungsfindung über die Zukunft der Kasseler Bäder einzubinden. Und dieses benötige nun mal Zeit.

Auch die Tatsache, dass die geplanten Investitionen die Ausgaben der Stadt für viele Jahre binden, Sei Grund genug, die BürgerInnen und Bürger in die Entscheidung über die zukünftige Bäderstruktur einzubeziehen. „Es sollte für Politiker selbstverständlich sein, dass dem Steuerzahler eine hohe Mitsprache bei der Ausgabenplanung eingeräumt wird. Entsprechend ist ihrem Votum eine breite Mitwirkung der Bürgerschaft vorzuschalten“, so die beteiligungspolitische Sprecherin Roswitha Rüschendorf weiter. Wie sonst könne ein gewählter Vertreter sicher sein, dass seine Entscheidung auch von einer großen Mehrheit der Bewohner dieser Stadt getragen wird.

Es gebe aber noch weitere Gründe, die Entscheidung sorgfältig vorzubereiten. „Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung gilt es, die Attraktivität der Einrichtungen für junge Familien einerseits und ältere BewohnerInnen andererseits auch langfristig zu erhöhen“, so Roswitha Rüschendorf. Die Planung der Bäder müsse zu einem wichtigen Bestandteil des sich in Vorbereitung befindenden „Zukunftsprogramm 2020“ der Stadt werden. Eine Beteiligung hieran hatte der Magistrat den Bewohnern zugesagt.

In Ost, Süd und Auebad sind bereits Unterschriften zum Erhalt gesammelt worden, diese Reaktionen sollte man in die Diskussion aufnehmen und beachten. „Wir wünschen uns“, so Roswitha Rüschendorf abschließend, „dass sich in die Bäderdiskussion neben den Schulen und Verbänden zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner einbringen und ihre Meinung abgeben. Es wäre fatal, wenn sich, wie von der Jungen Union gefordert der Oberbürgermeister dieser Mitsprache durch eine Vorentscheidung entziehen würde.“

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