documenta-Defizit – Keine voreiligen Schlüsse

von fraktion
Dieter Beig, Fraktionsvorsitz

Dieter Beig, Fraktionsvorsitzender

„Die dramatischen Signale über die Finanzen der documenta gGmbH erfordern sicherlich umgehende Aufklärungsmaßnahmen, aber keine voreiligen Schlüsse oder gar Schuldzuweisungen“, stellt Dieter Beig, Vorsitzender der grünen Rathausfraktion, klar. „Die bisher kursierenden Gerüchte reichen nicht für eine umfassende Bewertung aus. Es muss einerseits schnell offengelegt werden, wie sich die Budgetüberschreitung erklären lässt und warum die Kontrollmechanismen nicht funktioniert haben.“ Die Beauftragung eines externen Wirtschaftsprüfers sei daher die richtige Entscheidung. Auch die Geschäftsführerin Annette Kulenkampff müsse alles für eine lückenlose Aufklärung tun.

„Ich sage aber auch in aller Deutlichkeit: Die Institution documenta ist und bleibt ein Gewinn für Kassel“, so Beig weiter. „Die documenta 14 hat enormen Zuspruch gefunden, selbst wenn die Besucherzahlen im Vergleich zur documenta 13 etwas niedriger sein sollten. Die Stadt Kassel hat sich von ihrer gastfreundlichen und weltoffenen Seite zeigen können und die regionalen Unternehmen insbesondere in der Gastronomie haben erheblich von den Besucher*innen profitiert.“

Auch die Entscheidung des künstlerischen Leiters Adam Szymczyk für Athen als zweiten Standort eigne sich nicht als Sündenbock, da die offensichtlichen Budgetüberschreitungen eine Schwäche des Managements, nicht aber der künstlerischen Gestaltung seien. „Wir Grünen warnen deshalb davor, frühzeitig Personen und schon gar nicht künstlerische Entscheidungen für das Defizit verantwortlich zu machen.“ Für die Zukunft müsse man die Gesellschaft auf eine breitere Basis stellen und den Bund mit in die Verantwortung nehmen. Außerdem müssen die Kontrollmechanismen, die offenbar nicht gut genug waren, verbessert werden.

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