Der Kasseler Klimaschutzrat hat der Stadt Kassel empfohlen, eine kommunale Wärmeleitplanung zu erstellen. Dabei werden Wärmeverbrauch von Gebäuden, eingesetzte Energieträger und Wärmenetze auf einem Stadtplan dargestellt und mit Daten ergänzt. Die Wärmeleitplanung ist die Grundlage für ein Gesamtkonzept für eine Wärmeversorgung ohne fossile Energieträger. Die Stadtverordneten haben den Magistrat beauftragt, die vom Klimaschutzrat empfohlene Maßnahme umzusetzen.
Weg von den fossilen Brennstoffen
In der Klimaschutzstrategie des Klimaschutzrats ist die Wärmeleitplanung mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes in Kassel ein entscheidender Baustein. Eva Koch ging in ihrer Rede auf die Bedeutung von Fernwärme ein. „Je schlimmer die Krise an den Energiemärkten wird – und sie ist sehr schlimm –, desto größer wird der Wert des Kohleausstiegs im Kraftwerk Kassel. Er ermöglicht uns, Kassel klimaneutral 2030 überhaupt mit einer realistischen Chance in Angriff zu nehmen. Für viele Kunden, die aktuell aus nachvollziehbaren Gründen nur noch weg von den fossilen Brennstoffen wollen, bietet ein Fernwärmeanschluss einen Ausweg, sowohl Klimaschutz in Angriff zu nehmen als auch bezahlbare Energie zu beziehen“, machte die Sprecherin für Klima und Energie der Grünen deutlich.
„Das ist eine Mammutaufgabe“
Um in den verbleibenden acht Jahren bis 2030 klimaneutral zu werden, muss der Ausbau des Fernwärmenetzes laut Klimaschutzstrategie so erfolgen, dass etwa 60 Prozent des Wärmebedarfs in Kassel über die Fernwärme gedeckt werden. „Das ist eine Mammutaufgabe“, meint Koch und verweist darauf, dass für eine erfolgreiche Umsetzung Fachpersonal für Planung sowie Material nötig sind. „Mein Eindruck ist, dass es aktuell sehr unterschiedliche Einschätzungen dazu gibt, ob das überhaupt realisierbar ist. Ich denke aber, wir haben keine Alternative, deshalb müssen wir es machbar werden lassen“, betont sie.