Informationen zur Universität Kassel gab es für die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Versammlung. Zu Gast war deren Präsidentin, Prof. Dr. Ute Clement, die einen Einblick in den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektive der Hochschule gab. Sophie Eltzner, hochschulpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, betonte die wichtige Rolle der Uni für das übergeordnete Ziel der Bildungsgerechtigkeit, denn Bildungschancen sind in Deutschland immer noch ungleich verteilt. „Wenn die mir vorliegenden Zahlen noch korrekt sind, ist sie die Universität mit den meisten Arbeiter*innenkindern deutschlandweit.“
Bezahlbarer Wohnraum für Studierende
Eltzner hob hervor, dass die meisten Studierenden in Kassel unterhalb des Armutsniveaus leben. „Aus unserer sozialen Verantwortung heraus müssen wir uns alle immer wieder dessen bewusst werden. Die Problematik ist in der aktuellen Zeit vielleicht so dringend wie nie zuvor.“ Sie wies darauf hin, dass die Stadt Kassel laut Stadtbaurat Christof Nolda die Universität und das Studierendenwerk Kassel längst dabei unterstützt, Studierenden bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Sie machte auch deutlich, wie wichtig das Zusammenwachsen von Innenstadt und Uni ist. „Wir haben diesen Prozess als Stadtverordnete stets im Blick. Dazu dienen auch Städtebauförderungsmittel zur Umgestaltung bzw. Aufwertung des Pferdemarktviertels. Es soll weiter zusammenwachsen, was zusammengehört.“ Eltzner führte in diesem Zusammenhang den erfolgreichen Verkehrsversuch in der Unteren Königstraße im vergangenen Jahr an.
Synergieeffekte zwischen Stadt und Uni
Bei der sozialen und ökologischen Wende setzt sie auf Synergieeffekte zwischen Stadt und Universität, auch durch die guten regionalen Partnerschaften und vielfältigen zukunftsweisenden Ausgründungen. Die Grünen begrüßen laut Eltzner mehr Nachhaltigkeit im Fachstudium, das Konzept für CO2-neutrale Energieversorgung, die Einrichtung des Green Office und das neue Kassel Institute for Sustainability. Im Hinblick auf das erklärte Ziel Kassel Klimaneutral 2030 betonte sie: „Deshalb muss die Universität Kassel auch weiterhin Innovationsmotor beim Umbau der industriellen Produktionsweise sein. Sie muss weiterhin Impulsgeberin für Erneuerbare Energien bleiben. Und in dieser Rolle wollen wir sie kommunalpolitisch unterstützen.“