Die Stadt Kassel übernimmt eine Bürgschaft in Höhe von 18,65 Mio. Euro für ein vom Klinikum Kassel aufzunehmendes Darlehen. Einem Antrag dazu hat die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt. Mit dem Geld soll der geplante Neubau der Krankenhausapotheke sowie der Umbau von Stationen und der Ausbau von Patient*innenzimmern finanziert werden.
Auch für Patient*innen außerhalb des Klinikums
Dorothee Köpp, Sprecherin für Gesundheitspolitik der Grünen, weist auf neue Herausforderungen von Krankenhausapotheken gerade im Hinblick auf Krebspatient*innen hin. Gerade bei der Bereitstellung von Zytostatika, die mehr und mehr individuell zusammengestellt und zeitnah vor Ort erfolgen muss, sind laut Köpp neue räumliche Strukturen erforderlich, „denen unsere bisher vorgehaltene Apotheke im Klinikum in ihrer Ausstattung nicht mehr entspricht. Da muss gehandelt werden, und es sind Räumlichkeiten zu schaffen, die künftig den geänderten gesetzlichen und medizinisch-pharmazeutischen Anforderungen genügen“. Sie betonte, dass die Krankenhausapotheke nicht nur Patient*innen des Klinikums versorgt, sondern auch für andere Krankenhäuser tätig ist. Sie ist nicht nur in Nordhessen die bedeutendste, sondern auch eine der größten bundesweit.
Jährliche Provision für die Stadt
Auch für den Um- und Ausbau der Privatstationen sind finanzielle Mittel in Höhe von fünf Mio. Euro angesetzt. „Hierbei geht es nicht in erster Linie darum, die Zimmer einfach nur schöner und komfortabler zu machen“, erläutert Köpp. „Denn das Angebot von modernen Privatkrankenzimmern ist ein Baustein, mit dem das Klinikum auch künftig zusätzliche Erlöse generieren kann. Gleichzeitig dient eine entsprechende Modernisierung dazu, sich im Wettbewerb mit anderen Krankenhäusern Vorteile zu verschaffen.“ Sie merkt an, dass die Übernahme der Bürgschaft für die Stadt auch finanziell vorteilhaft ist. Denn aus der Vorlage geht hervor, dass die Stadt als Gegenleistung vom Klinikum jährlich eine Provision in Höhe von rund 230.000 Euro bekommt.
Hintergrund: Klinikum Kassel
Die Stadt Kassel ist an der Klinikum Kassel GmbH zu zehn Prozent direkt und zu 90 Prozent indirekt über die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) beteiligt. Die Stadt Kassel ist an der GNH zu 92,5 Prozent direkt beteiligt. Die GmbH betreibt das Klinikum als Krankenhaus der Maximalversorgung.