Seniorenhaus Lindenberg bleibt privat

von fraktion

Das Seniorenhaus am Lindenberg soll nicht rekommunalisiert werden. Das haben die Stadtverordneten beschlossen. Ein Antrag der Linken erhielt keine Mehrheit. Die Pflegeeinrichtung gehört zur Bremer Convivo-Gruppe, die Ende Januar Insolvenz beantragt hat. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Dorothee Köpp, wies darauf hin, dass Kassel eine solche Aufgabe derzeit nicht leisten kann: „Von diesem Geschäfts- und Betätigungsfeld hat sich die Stadt schon in der Vergangenheit gelöst, und das kann nicht einfach so – mit einem schnellen Zwei-Sätze-Antrag – wieder aktiviert werden.“


Kritik an Investor*innen

Köpp kritisiert, dass mittlerweile Alten- und Pflegeeinrichtungen im ganzen Land als Wirtschaftsunternehmen geführt werden und das Ziel verfolgen, Rendite für Geldanleger*innen und Investor*innen abzuwerfen. „Diese in der Vergangenheit angestoßene und forcierte Entwicklung gefällt uns Grünen überhaupt nicht.  Obwohl es uns nicht gefällt, dass Altenpflegeeinrichtungen zu Renditeobjekten mutiert sind, kann dies nicht dazu führen, dass die Stadt Kassel im hier vorliegenden Fall das Seniorenhaus nun selbst betreibt“, betont Köpp. Sie verwies auf gemeinnützige und kirchliche freie Träger*innen wie zum Beispiel das Rote Kreuz, den Paritätischen Dienst oder die Caritas. „Diese Träger*innen betreiben bereits solche Einrichtungen und kennen sich damit viel besser aus. Sie können die Aufgabe professioneller angehen und dabei auch Synergien mit anderen eigenen Einrichtungen bilden. Solche professionellen Träger wären da zuerst gefragt – dieses Potenzial scheint mir hier noch nicht vollständig ausgeschöpft zu sein.“

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