Nachgefragt: Psychische Erkrankungen und documenta-Gäste

von fraktion

In der Fragestunde wollte Dorothee Köpp, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, wissen, ob seit Beginn der Corona-Pandemie ein Anstieg an psychischen Erkrankungen und Suizidgefährdungen bei Kasseler Kindern und Jugendlichen festzustellen war. Stadträtin Susanne Völker antwortete, dass es bereits 2020 eine Umfrage unter Jugendämtern gegeben habe. Die bundesweite Einschätzung lautete, dass es damals schon eine deutliche Verschlechterung der Lebensbereiche gegeben habe. Es ist laut Völker deutlich, dass sich die Bedarfe erhöht haben und es erweiterte Bedarfsgruppen gibt. So kennen Grundschulkinder der ersten und zweiten Klasse noch keinen Regelbetrieb, wichtige Erfahrungsräume fehlten diesen Kindern bis heute noch. Kinder zwischen 3 und 14 Jahren sind daher besonders stark von der Pandemie betroffen. Das betrifft auch den Kontakt zu Gleichaltrigen und Freizeitaktivitäten, wo es signifikante Verschlechterungen und Nachholbedarf gebe. Das fällt auch in der Jugendhilfe auf. Jugendämter verzeichnen einen Anstieg an Beratungen auch deshalb, weil sich die Probleme in die Familien verlagern, heraus aus den Gruppen wie Klassen, die dafür nicht zur Verfügung stehen. Dafür wird Unterstützungs- und Beratungsleistung für Familien durch die Allgemeinen und Sozialen Dienste angeboten. Außerdem sei es gelungen, psychologische Betreuung auszuschreiben. Zur Akut- und Behandlungsversorgung sagte Völker, dass dabei bundesweit Knappheit bestehe, was auch die Kinder- und Jugendpsychologie treffe und dass es ein generelles Problem sei.


Die Stadtverordnete Kerstin Linne fragte, wie sich die Stadt Kassel auf die im Rahmen der documenta zu erwartende große Anzahl von Gästen im Kasseler Osten, gerade im Hinblick auf den Fuß- und Radverkehr, vorbereitet. Stadtbaurat Christof Nolda erklärte, dass es hierzu eine Arbeitsgruppe gibt, die sich alle 14 Tage trifft. Die letzte documenta wurde von 800.000 bis 900.000 Besucher*innen besucht, was einer durchschnittlichen Besucher*innenzahl von 8.000 bis 9.000 Menschen am Tag entspricht. Bei den Treffen sind auch Verantwortliche der documenta dabei. Es werden systematisch die Geh-Routen zwischen den Standorten geplant, um die Besucher*innen im Sinne der Ausstellung durch die Stadt zu leiten. Es geht um gezielte Ausschilderungen, Informationssysteme für Besucher*innen, Qualifizierung von Infrastruktur, zum Beispiel durch Änderung von Ampelschaltungen. So wird unter anderem wieder die Fußgänger-Querung am Steinweg/Friedrichsplatz besonders gesichert. Außerdem wird es eine Buslinie und eine neue Bushaltestelle geben.


Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva Koch wollte wissen, warum die HNA über das System der Onleihe in der Stadtbibliothek im Gegensatz zu mehreren überregionalen Tageszeitungen nicht zur Verfügung steht. Kulturdezernentin Susanne Völker erläuterte, dass die Stadtbibliothek Mitglied im Onleihe-Verbund-Hessen ist und dieser bisher nur überregionale Tageszeitungen anbietet. Die Anfrage hat die Stadtbibliothek zum Anlass genommen, die HNA ins Portfolio aufnehmen zu wollen und die Aufnahme bei der zuständigen Firma zu erfragen und einen entsprechenden Vertrag mit dem Verlag abzuschließen.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Verstanden