Mehr klimagesunde Verpflegung

von fraktion

Die Stadt Kassel will in ihren Einrichtungen und bei städtischen Veranstaltungen auf klimagesunde Verpflegung setzen. In Kantinen der Stadt, besonders in Kitas und Schulen, soll es einen höheren Anteil saisonaler und regionaler Lebensmittel geben, die möglichst in Bio-Qualität sind. Das Angebot an vegetarischen sowie veganen Speisen soll ebenfalls ausgeweitet werden. „Für uns ist klar: Pestizide, Antibiotikarückstände, zu viel Zucker und Salz haben bei der Verpflegung unserer kommunalen Einrichtungen und bei Eigenveranstaltungen der Stadt nichts mehr verloren. Und auch deswegen ist es längst an der Zeit, die steigende Nachfrage nach regionalen, ökologischen und tierfreien Lebensmitteln zu fördern“, erklärt Christine Hesse, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Umweltschutz. Das fördert nicht nur die Gesundheit, sondern trägt auch zum Klima- und Umweltschutz bei.


Großes Klimaschutzpotenzial

„Unsere Art der Ernährung ist Hauptursache für den rasanten Artenschwund, der Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat führt dazu, dass Böden degradiert werden, dass bestäubende Insekten und Bienen aussterben“, sagt Hesse. Aus ihrer Sicht bietet der zum Teil unterschätzte Sektor Ernährung das vielleicht größte Klimaschutzpotenzial. Denn der Lebensmittelsektor ist für bis zu einem Drittel der Treibhausgasemissionen weltweit verantwortlich: Dazu tragen unter anderem die Verarbeitung von Lebensmitteln, lange Transportwege und der hohe Fleischkonsum bei.


Gefahr für Biodiversität

Hesse machte deutlich, was die Fleischindustrie in Deutschland zu verantworten hat: Tierleid, katastrophale Arbeitsbedingungen auf Feldern und in Schlachthöfen, Landwirte die trotz oder gerade wegen subventionierter Megaställe keine kostendeckende Preise erhalten. In Deutschland werden statt für Lebensmittel 60 Prozent der Agrarfläche und 70 Prozent der Ölsaaten für Tierfutter genutzt. Sie verwies auch auf Millionen Hektar an Soja-Flächen, die sich oft in Regenwaldregionen befinden. Diese tropischen Regenwälder sind im Kampf gegen den Klimawandel unabdingbar, sie binden besonders viel CO₂. Im brasilianischen Amazonasgebiet ist der Wald laut einer Studie jedoch bereits gekippt. „Damit tragen auch wir dazu bei, dass einzigartige Lebensräume, die zu den Hot-Spots der Biodiversität weltweit gelten, zerstört werden.“


Vielfältige und gesunde Angebote

Sie betonte, dass es den Grünen nicht darum geht, tierische Lebensmittel zu verbieten. „Wir sehen aber die Verantwortung, darin aufzuklären und wir setzen auf eine vielfältige, gesunde Angebotsauswahl.“ Und dazu gehören unbedingt auch vegetarische und vor allem veganen Gerichte, die oftmals viel kostengünstiger als Fleischprodukte sind, besonders, wenn man dann noch die gesamten Folgen von Klima- und Umweltschäden mit einberechnet. „Wir entscheiden mit jeder Mahlzeit darüber, wie Lebensmittel produziert, wie viele Ressourcen dafür benötigt werden und woher die Lebensmittel stammen. Es lohnt sich also, sich für eine bewusste Ernährung einzusetzen.“

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