Kassel erhält einen kommunalen Hitzeaktionsplan. Er soll auf bereits bestehenden Plänen und Konzepten der Stadt aufbauen. Der Plan soll sowohl langfristige als auch kurzfristige Maßnahmen beinhalten, die bereits bis zum 30. Juni umgesetzt werden können. Der Magistrat wurde auf Antrag der Grünen, CDU und FDP mit der Erstellung beauftragt. Ziel des Antrags ist es, hitze- und UV-bedingte Erkrankungen vorzubeugen, gesundheitliche Beeinträchtigungen und mögliche Todesfälle zu vermeiden und in der Folge auch einer Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken.
Die Lage ist ernst
„Dass wir heute hier in der Stadtverordnetenversammlung über Anpassungsmaßnahmen gegenüber den negativen Auswirkungen der Klimakrise, insbesondere Hitze, sprechen müssen, zeigt, wie ernst die Lage schon jetzt ist“, macht Julia Herz deutlich. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende ergänzt: „Unser vorrangiges Ziel muss es daher weiterhin bleiben, konsequenten Klimaschutz zu betreiben, denn nur damit können wir langfristig dafür sorgen, dass die Temperaturen nicht noch weiter ansteigen.“
Klimaschutz hat soziale Dimension
Für die Weltgesundheitsorganisation ist die Klimakrise die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschen. Auch in Kassel gibt es viele Menschen, die extrem unter den Auswirkungen von Hitze leiden. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die schwerer körperlicher Arbeit im Freien nachgehen, Säuglinge, Schwangere, Obdachlose, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Herz betont, dass von den negativen Folgen der Klimakrise nie alle Menschen gleich betroffen sind. So können von Armut und beengtem Wohnraum betroffene Menschen noch schlechter mit den Auswirkungen von Hitze umgehen. „Klimaschutz ist demnach immer auch eine soziale Frage und hat immer auch eine soziale Dimension.“ Eine besondere Berücksichtigung müssen laut Herz Alten- und Pflegeeinrichtungen, Schulen, Gemeinschaftsunterkünfte, Kindertageseinrichtungen und Krankenhäuser finden.