In der Unteren Königsstraße zwischen Stern und Holländischem Platz läuft noch bis zum 3. Oktober ein Freiluft-Experiment: Für einen Monat ist dieser Abschnitt für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Fußgängerzone verläuft somit in dieser Zeit vom Rathaus bis zur Uni. Damit macht sich die grün-rote Koalition auf den vereinbarten Weg, das Quartier Untere Königsstraße/ Holländischer Platz aufzuwerten und verkehrsberuhigt zu gestalten. „Wir freuen uns, dass sich die Stadt Kassel unter dem neuen Verkehrsdezernenten Christof Nolda mit diesem Verkehrsversuch der städtebaulichen und verkehrstechnischen Neuordnung dieses Quartiers annimmt“, kommentiert Sven Schoeller, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion.
Verkehr neu ordnen
Der Probelauf soll Erkenntnisse darüber bringen, wie sich der Verkehr in diesem Bereich neu ordnen lässt. „Die geänderte Straßenverkehrsordnung bietet eine gute Grundlage, um schnell Verbesserungen bei der Flächenaufteilung auf den Weg zu bringen. Diese Chance zur Aufwertung städtischer Flächen für den Fuß- und Radverkehr sollte die Stadt ergreifen“, erklärt Schoeller die rechtlichen Grundlagen. Immer mehr Menschen steigen laut Schoeller aufs Rad um und lassen ihr Auto stehen. Vor der noch mangelhaften Radinfrastruktur schrecken aber aus seiner Sicht noch viele zurück. Die Stadtplanung muss daher die Situation für Radfahrer*innen insgesamt verbessern. „Die Nutzung von Wegen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen muss sicher gestaltet und vorrangig behandelt werden. Das erfordert die heutige Zeit mit immer größer werdenden Autos, einer sich zuspitzenden Klimakrise und dem Klimaneutralitätsziel von Kassel für spätestens 2030“, begründet Schoeller die Notwendigkeit, Verkehrsplanung neu zu denken und Flächen neu aufzuteilen.
Straße als Begegnungsstätte
Das nun umgesetzte Konzept von Raamwerk geht auf einen Antrag der rot-grünen Koalition aus dem Jahr 2018 zurück, das Quartier Untere Königsstraße/Holländischer Platz als Fußgängerachse aufzuwerten. Während der einmonatigen Verkehrsberuhigung gibt es zahlreiche Aktionen von Kasseler Initiativen und Vereinen auf den gewonnenen Freiflächen und bessere Luft für die Anwohnenden. Die Straße wird so zur Begegnungsstätte. „Ein großer Dank für das Freiluft-Experiment geht an die Anlieger*innen für die Beteiligung in den Diskussionen zur Vorbereitung dieses Verkehrsversuchs sowie an Raamwerk für ihr beharrliches Engagement“, betont Schoeller.