Die documenta im Dialog gemeinsam stärken

von fraktion

Die Stadtverordneten stehen zur documenta und distanzieren sich „in aller Schärfe von jeglichem Antisemitismus und der Leugnung des Existenzrechts Israels“. Steffen Müller, Fraktionsvorsitzender der Rathausgrünen, stellt klar: „Antisemitismus darf keinen Platz auf der documenta haben. Antisemitismus darf keinen Platz in Kassel haben. Und Antisemitismus darf keinen Platz auf dieser Welt haben. Die documenta muss erhalten bleiben – und sie gehört nach Kassel! Das möchte ich hier festhalten, weil manchmal der Eindruck erweckt wird, irgendjemand wolle uns die documenta wegnehmen.“


Vorfälle endlich aufklären

Nach den Beschlüssen des Aufsichtsrates der documenta haben die Fraktionen der Grünen, CDU und FDP ihren gemeinsamen Antrag kurzfristig geändert. In dem ursprünglichen Antrag wurde der Magistrat unter anderem aufgefordert, die Ursachen, die zur gegenwärtigen Situation mit der anhaltenden Antisemitismusdebatte geführt haben, aufzuarbeiten. „Unser gemeinsamer Antrag zielte darauf ab, Transparenz zu den Vorfällen auf der documenta herzustellen. Und gleichermaßen endlich den so wichtigen Dialog einzufordern. Gerade diese documenta sollte doch vom Dialog leben – das muss auch für die Politik gelten, die sich mit der documenta befasst.“ Die Umsetzung dieser Forderungen sei mit dem Aufsichtsratsbeschluss jetzt angestoßen worden. Daher umfasst der geänderte – und beschlossene Antrag – nur noch eine Unterstützung des Aufsichtsratsbeschlusses.


Weichen sind gestellt

Müller kritisiert die Tendenz der vergangenen Wochen, eine Abwehrhaltung gegen alles außerhalb von Kassel aufzubauen: „Das funktioniert nicht. Eine Welt-Kunstausstellung kann nur gemeinsam funktionieren. Gemeinsam mit dem Land und auch gemeinsam mit dem Bund.“ Er freut sich über den gemeinsamen Beschluss des Aufsichtsrats, der eine „Organisationsuntersuchung“ empfiehlt, die „sowohl die Strukturen inklusive Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten als auch die Abläufe einer Überprüfung“ unterziehen soll. Die Zukunft der documenta ist nach Ansicht Müllers noch nicht entschieden, die ersten wichtigen Weichen jedoch gestellt: „Die Weichen sind gestellt, um sich mit weiteren Hinweisen auf antisemitische Bildsprache und die Beförderung von israel-bezogenem Antisemitismus fundiert auseinanderzusetzen. Die Weichen sind gestellt, um echte Aufklärung zu betreiben, um Strukturen zu hinterfragen und um Vertrauen zurückzugewinnen. Das ist der richtige Weg. Nicht alleine, sondern gemeinsam ist hier gefragt. Wir Grünen werden uns immer für die documenta einsetzen.“

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