Grüner Blick

02

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December

2024

Taubensport ist mit Tierleid verbunden

Tauben sind kein Wegwerfprodukt

Am kommenden Wochenende findet wieder ein sogenannter TaubenMarkt in Kassel statt, auf dem u.a. auch lebende Tiere erworben werden können. Aus Sicht der grünen Rathausfraktion sind diese Taubenmesse und der Taubensport in erster Linie mit Tierleid verbunden.

„Allgemein gilt im sogenannten Taubensport, dass die Reichweite den Preis für die entsprechende Taube in die Höhe treibt. Einerseits geht mit der Zucht von Tauben, die lange Strecken zurücklegen sollen, ein unnatürlicher Aufbau von Brustmuskelmasse einher. Andererseits kommen viele Tauben nie an ihrem Ziel an und sind auf ihrem Weg viel Leid und Gefahr ausgesetzt“, erklärt Luzie Pfeil, tierschutzpolitische Sprecherin der grünen Rathausfraktion.

Studien zufolge kommen über 50% der Tauben während Wettkampfflügen ums Leben. Zusätzlich werden Tauben, die für die Zucht oder den Sport als ungeeignet gelten, getötet und auch bei Trainingsflügen kommt es regelmäßig zu Todesfällen. „Es darf nicht sein, dass Lebewesen zum reinen Vergnügen als Gebrauchsware und Wegwerfprodukt genutzt werden“, so Pfeil.

TaubenMarkt widerspricht Haltung der Stadtverordnetenversammlung

Tauben, die Wettkampfflüge überleben und nicht zurückfinden, gehen oft in die Stadttaubenpopulation über. Züchter*innen nehmen sie nicht mehr zurück, da sie ‚ausgedient‘ hätten. „Alles in allem steht der TaubenMarkt in einem deutlichen Gegensatz zur Haltung der Stadt Kassel“, findet Pfeil. „Schließlich haben die Stadtverordneten sich allein in diesem Jahr mehrfach zum Taubenschutz bekannt und u.a. ein Taubenschutzkonzept verabschiedet.“ 

Hintergrund

Am 30. November und 1. Dezember 2024 findet in Kassel zum wiederholten Mal der sogenannte TaubenMarkt statt. Die Betreiber werben damit, die Welt des Taubensports zu verbinden. In einer Studie beziffert der Taubenexperte Dr. Warzecha bei Taubenwettflügen Verlustraten von durchschnittlich 53 Prozent.