Grüner Blick
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November
2024
Ein gemeinsamer Antrag des Senioren- und Behindertenbeirats zum Aufrechterhalten von Sparkassen-Standorten in Kassel hat in der Stadtverordnetenversammlung keine Mehrheit erhalten. Zuletzthat die Sparkasse sieben Filialen im Stadtgebiet geschlossen, - die Filiale Kirchditmold ersatzlos - die anderen wurden durch Geldautomaten ersetzt. Die Filialen im Vorderen Westen und in Wehlheiden sollen zusammengelegt werden. Dorothee Köpp, wirtschaftspolitische Sprecherin der Rathausgrünen, hat Verständnis für den Unmut der Beiräte. Sie macht aber deutlich, dass im Finanzausschuss und auch in der Stadtverordnetenversammlung inhaltliche Gründe einer Zustimmung der Grünen zu dem Antrag entgegenstehen. So fordert der Antrag, dass die Sparkasse eine barrierefreie Möglichkeit zur Geldeinzahlung und -abhebung „in jedem Stadtteil“ einrichtet.
„Wenn ‚barrierefrei‘ in diesem Zusammenhang bedeutet, dass sich in jedem Stadtteil eine personalbesetzte Sparkassen-Filiale befinden soll, dann wären dies ja sogar deutlich mehr Standorte, als vor den Änderungen“, sagt Köpp. „Damit kann aber realistischerweise angesichts des gesellschaftlichen Wandels und des Fachkräftemangels nicht gerechnet werden, das muss man doch ehrlich sagen. Ein solches Zurückdrehen wird es nicht geben können.“
Sie verweist darauf, dass es einen Trend zu bargeldloser Zahlung gibt und der Bargeldverkehr deutlich weniger geworden ist. Auch die Nutzung der digitalen Angebote der Sparkasse wie Online-Banking ist laut Köpp weit verbreitet und dominierend. Auch der Personalmangel macht sich bemerkbar.
„Dies alles sind Gründe, die die Entscheidungen der Sparkasse nachvollziehbar machen. Man darf nicht vergessen, dass sich die Sparkasse insoweit auch dem Wettbewerb mit anderen Geldinstituten stellen muss.“ Dorothee Köpp, wirtschaftspolitische Sprecherin der Rathausgrünen
Sie betont, dass die Sparkasse trotz der Änderungen immer noch das dichteste Geldautomatennetz in Kassel hat und ebenso das dichteste Netz an personalbesetzten Standorten – zehn an der Zahl. „Diese Standorte sind auch mit Bussen und Trams im ÖPNV erreichbar. Davon ausgehend, dass man ja typischerweise nun nicht Tag für Tag eine Bank aufsuchen muss, dürfte auch eine Fahrt zu einer Filiale in den Nachbarstadtteil in der Regel zumutbar sein.“