Grüner Blick
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October
2024
Das ruruHaus soll zu einem die Innenstadt belebenden Kulturort werden. Das haben die Stadtverordneten beschlossen. Kernelement des Gebäudes an der Ecke Obere Königsstraße und Treppenstraße soll eine moderne Stadtbibliothek mit Zentralbibliothek, Jugendbücherei und Artothek sein.
Grundlage der Entscheidung waren eine Potenzialanalyse sowie verschiedene Beteiligungsformate bei der Erarbeitung des Innenstadtkonzepts. Das ruruHaus soll dabei als Ort für eine kulturorientierte, attraktive und lebendige Innenstadtentwicklung fungieren.
„Für uns Grüne war immer klar, wir wollen an diesem Standort eine Öffnung in die Stadt hinein und in jedem Fall eine kulturelle Nutzung der Flächen. Es freut uns sehr, dass das Ergebnis der Prüfung genau in diese Richtung geht.“ Gernot Rönz, Sprecher der Rathausgrünen für Kunst und Kultur
Für Rönz könnte die Stadtbibliothek Oddi in Helsinki als Vorbild für die weitere Entwicklung des ruruHauses dienen: „Im Kern eine Stadtbibliothek. Darüber hinaus aber weit mehr, mit Räumen zum Arbeiten und Lernen, mit Kochstudio, mit Geräten zum Ausleihen, mit Freiflächen, wo man sich einfach nur ausruhen kann, mit einem Ton-Studio, mit einem Café und vielen weiteren Angeboten.“ Rönz verweist in diesem Zusammenhang auf das Konzept des „Dritten Ortes“, der einen wichtigen und identitätsstiftenden Sozialraum neben dem Zuhause als „Erstem Ort“ und dem Arbeitsplatz als „Zweitem Ort“ bildet.
Zur Nutzung weiterer kultureller Flächen, soll es Gespräche mit dem Kulturbeirat geben. „Der Kulturbeirat repräsentiert die ganze Breite der Kulturlandschaft. Klar ist, wir wollen einen Ort haben der in die Stadt hineinwirkt. Alles weitere ist ein offener Prozess.“ Zwar wird es noch eine Weile dauern, bis das ruruHaus zu einem zentralen Kulturort umgebaut ist. „Aber das hilft der Stadt, das hilft auch den Kaufleuten in der Innenstadt, und es kann ein tolles Projekt für die Menschen in Kassel werden“, ist sich Rönz sicher.
Die frühere Sportarena wurde während der documenta fifteen durch das indonesische Künstlerkollektiv Ruangrupa als ruruHaus zu einem Publikumsmagnet. Ab 2018 stand das Gebäude leer, wurde zwischenzeitlich als städtisches Impfzentrum genutzt und im Juni 2023 durch ein extremes Starkregenereignis stark beschädigt.