Grüner Blick

01

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March

2024

Interimsspielstätte für das Staatstheater

Das Staatstheater erhält auf dem Areal der Jägerkaserne I eine vorübergehende Spielstätte. Sie soll für die Sparten Oper, Konzert und Tanz geeignet sein und 800 Besucher*innen Platz bieten. Geplant ist ein Gebäude in Modulbauweise, das später zurückgebaut und an anderer Stelle wiederaufgebaut werden kann. Das große Spielhaus des Staatstheaters wird nach der Spielzeit 2024/2025 geschlossen, um die veraltete Bühnentechnik zu erneuern. Der Austausch der Technik kann nicht im laufenden Theaterbetrieb erfolgen. Daher muss das Opernhaus geschlossen werden. Die Arbeiten können bis zu fünf Jahre dauern. Vorgesehen ist auch eine energetische Sanierung der Gebäudehülle.

Schwung für ambitioniertes Projekt

„Wir sind sehr dankbar, dass der Magistrat heute diese Vorlage zur Ersatzspielstätte des Staatstheaters vorlegen kann und wir mit einem positiven Beschluss dem Projekt richtig Schwung geben können“, betont Gernot Rönz, kulturpolitischer Sprecher der Rathausgrünen. „Mit der heutigen Entscheidung zeigt sich, dass es richtig war, dass wir als Stadt mit der Suche nach einem geeigneten Standort in Vorleistung gegenüber dem Land gegangen sind. Und wir wissen nicht nur aus dem Kulturausschuss, wie elementar das Staatstheater auf diese Entscheidung wartet.“ Für Rönz ist es ein „sehr ambitioniertes Projekt“, das unter erheblichem Zeitdruck steht. Allerdings ist es für ihn keine Alternative, länger mit einer Entscheidung abzuwarten.

Treues Publikum behalten

„Und ja, natürlich sind das erhebliche Investitionen und Kosten für die Stadt Kassel“, gibt Rönz zu. „Aber wir alle wissen, man kann bei den Staatstheatern nicht einfach sagen, jetzt ist das Theater mal zwei Jahre zu. Ein nicht unerheblicher Teil der Kosten, nämlich die Personalkosten würden trotzdem bezahlt werden müssen.“ Noch viel dramatischer ist für ihn, dass man ein sehr treues Publikum durch eine Schließung verlieren würde und sehr lange braucht, um es zurückzugewinnen. Rönz sieht ein Risiko in der Folgenutzung des Modulbaus. „Eine Garantie zum jetzigen Zeitpunkt kann man natürlich nicht geben, aber mit den Möglichkeiten der Vermietung und des Verkaufs oder aber der weiteren Nutzung im eigenen Gebrauch, hat der Magistrat mehrere Varianten und Lösungen erarbeitet, damit die Stadt nicht 25 Jahre auf den Kosten sitzen bleibt.“ Alle möglichen Risiken sind für Rönz in der Vorlage ausreichend berücksichtigt.