Überdimensionierte Gelbe Tonnen sind kontraproduktiv für Abfallvermeidung

von fraktion

„Wir werden den Gelben Sack nicht vermissen“, so Eva Koch, abfallpolitische Sprecherin der Grünen im Kasseler Rathaus. Aufgrund der ständigen Probleme mit umherfliegenden Säcken und der Beeinträchtigung des Stadtbildes sei es grundsätzlich sehr zu begrüßen, dass der Verpackungsmüll zukünftig in Tonnen eingesammelt werden soll. Allerdings halten die Grünen es für falsch, nur die große Einheitstonne anzubieten. „Die 240-Liter-Tonne ist für Ein- bis Zweifamilienhäuser schlicht viel zu groß. Wer seinen Abfall konsequent trennt und beim Einkauf auf die Vermeidung von überflüssigen Verpackungen achtet, wird erfahrungsgemäß bis zur Abfuhr kaum ein Drittel der Tonne gefüllt haben. Das bietet auch keinen Anreiz zur Abfallvermeidung.“

Derzeit könne nur ein geringer Anteil des Abfalls aus der gelben Tonne verwertet werden. Viele Materialien ließen sich nicht trennen, z.B. Verbundfolien aus mehreren Kunststoffen. „Deshalb landet ein Großteil des Verpackungsmülls auf dubiosen Wegen in der Umwelt. Der Abfall landet beispielsweise in Asien, wo er großflächig Ökosysteme zerstört. Darum müssen wir stärker auf Vermeidung von Verpackungsmüll setzen. Aus unserer Sicht sind die großen Behälter kontraproduktiv für eine bewusste Abfallvermeidung“, befürchtet Eva Koch.

Außerdem dürfte es an vielen Stellen schwierig werden, neben Restmüll- und Biotonne sowie der Altpapiertonne noch einen Standplatz für die großen gelben Tonnen zu finden. Die Grünen fordern deshalb, dass optional auch kleinere Tonnen zur Sammlung des Verpackungsmülles bereitgestellt werden.

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