„Wir halten die Forderung des Radentscheides zur schnelleren Umsetzung der Grundsatzbeschlüsse zur Förderung des Radverkehrs für richtig“, so Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin der Rathausgrünen. Auch die Grünen halten es für dringend erforderlich, Verbesserungen für Radfahrer*innen schneller sichtbar zu machen. „Die Verwaltung arbeitet gut, wie die Maßnahmen an der Druseltalstraße oder die Umsetzung der Fahrradstraße Goethestraße zeigen. In der Stadtverordnetenversammlung gibt es aber eine Mehrheit gegen schnelle Maßnahmen für den Radverkehr. Auch der Verkehrsdezernent Stochla ist zu zögerlich und will es sich mit den Autofahrer*innen nicht verderben“, so Koch‘s Einschätzung. Das habe die Debatte zu Pop-up-Bikelanes in der Stadtverordnetenversammlung erneut gezeigt. Schon in der vorherigen Versammlung hatte Stochla auf eine Frage der Grünen bekräftigt, er halte die Umwidmung von Spuren auf Hauptverkehrsstraßen zu Radstreifen für Aktionismus.
Es gibt aus Sicht der Grünen viele einfache Maßnahmen, die schnell und ohne großen Planungsaufwand umsetzbar sind. Dazu gehörten neben der Markierung von Pop-Up-Bikelanes beispielsweise die Umnutzung bisheriger PKW-Parkplätze für Fahrradständer oder die Verbreiterung von Schutzstreifen. „Durch den Druck des Radentscheids konnte im letzten Jahr ein ambitioniertes Radprogramm auf den Weg gebracht werden, das überparteilich getragen wurde. Jetzt heißt es aber, dass eine Umsetzung der Radverkehrsmaßnahmen nur unter gleicher Berücksichtigung der Interessen aller Verkehrsteilnehmer möglich sei. Diese Haltung verkennt völlig, dass eine Verkehrswende hin zu mehr Platz für den Rad- und Fußverkehr nur funktioniert, wenn der Autoverkehr Flächen abgebe. Der Weg zur Fahrradstadt kann nur gelingen, wenn die Förderung des Radverkehrs wirklich oberste Priorität ist“, so Koch abschließend.