Grüne: städtischer Hessentag verlangt nach moderner Einbettung der Tradition

von fraktion

Die Rathausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wird der Bewerbung Kassels um den Hessentag 2013 zustimmen. Voraussetzung dafür sind vor allem zwei Voraussetzungen: Erstens die überraschend hohen Finanzzusagen des Landes Hessen und zweitens die Chance den Hessentag im Gegensatz zu den vergangenen Jahren fortzuentwickeln und als städtischen Hessentag zu gestalten. „Ich gebe zu, dass wir Grünen nicht damit gerechnet haben, dass uns das Land eine Förderung städtischer Baumaßnahmen in Höhe von 5,5 Millionen Euro zusagt“, so Gernot Rönz. „Damit erhalten wir eine Finanzspritze, die dem Kostenaufwand für die Durchführung des Hessentages entspricht. Die Finanzierungszusage des Landes für die bereits beschlossenen Projekte entspricht einem kleinen Konjunkturprogramm für Kassel. Dies ist stadtwirtschaftlich sinnvoll. Deutlich wird, wie groß der Wunsch der Landesregierung ist, gerade im Jahr der Landtagswahl einen Hessentag durchzuführen.“ Dieser war nach der kurzfristigen Absage Vellmars fraglich.

 

Ein Hauptargument der Landesregierung für einen Hessentag in Kassel ist die vorhandene Infrastruktur. Diese böte andere Möglichkeiten zur Durchführung einer Massenveranstaltung. Für die Grünen ist aber klar, dass ein Hessentag in Kassel auch bedeutet, dass der Hessentag 2013 das Zusammenleben in einer Großstadt zum Thema hat. „Der Hessentag hat in seiner Ursprungsidee die Aufgabe, Integration zu fördern und das Zusammenleben in Hessen zu verbessern.“, so Gernot Rönz. „Das Leben in Großstädten ist vielschichtiger als in ländlichen Regionen. Kassel hat jetzt die Möglichkeit mit einer modernen Durchführung des traditionsreichen Festes Themen zu setzen und in die Breite zu tragen. Wir müssen uns trotz des kurzen Vorlaufs zur Vorbereitung, die Zeit nehmen, gemeinsam eingespielte Rituale des Hessentags zu hinterfragen und auf die Wirklichkeit einer Großstadt anzupassen. Das klassische Hessentagspäarchen in Trachtenkleidung ist für uns beispielsweise nicht vorstellbar.“ So könnte der ausdrückliche Einbezug von Minderheiten  vorhandene Ressentiments abbauen.“

 

Vom Regierungspräsidenten und der Stadt erwarten die Grünen das klare Bekenntnis, dass die vom Land geförderten Projekte im Investitionsrahmen nicht in Konkurrenz zu den vorrangigen kommunalen Aufgaben wie dem Ausbau der Kinderbetreuung und der Schulbausanierung treten. Dies wäre hanebüchen.

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