„Wir brauchen für Radler*innen und Fußgänger*innen dringend mehr Fläche, um Sicherheitsabstände einhalten zu können. Vor vielen Geschäften stehen die Kund*innen aufgrund der Corona-Vorgaben im öffentlichen Raum an. Zudem steigen immer mehr Menschen aufs Rad um“, so Eva Koch, verkehrspolitische Sprecherin der grünen Fraktion. Der Platz stehe problemlos zur Verfügung, da der Autoverkehr deutlich abgenommen habe.
Die Grünen bedauern, dass Verkehrsdezernent Dirk Stochla entsprechende Vorschläge als „Aktionismus“ bezeichnet habe. Das sei aus ihrer Sicht eine völlige Verkennung der aktuellen Situation und der Erfordernisse zur verkehrlichen Anpassung.
„Die Kölner Oberbürgermeisterin beabsichtigt, flächendeckend Tempo 30 einzuführen und Autofahrspuren für den Radverkehr freizugeben. In Friedrichshain-Kreuzberg wird nach Einrichtung der ersten Pop-up-Radwege ab jetzt jede Woche eine weitere Maßnahme umgesetzt. Dazu gehört das Sperren von Verkehrsflächen und die Freigabe derselben für spielende Kinder. Viele Kommunen machen sich schnell und unbürokratisch auf den Weg, ungenutzten Raum umzuwidmen. Die Behörde in Berlin beschreibt es so: ‚Wir lassen jetzt den Amtsschimmel im Stall und holen das Rennrad raus.‘ Es ist höchste Zeit, dass auch der Verkehrsdezernent in Kassel mutig agiert“, so Eva Koch.