„Zu viel Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt“ befürchtet die Grüne Rathausfraktion als Ratgeber für die jüngste Forderung der CDU nach einem totalen Alkoholverbot in der Innenstadt. Diese Forderung klinge so markig und einfach, Probleme würden dadurch aber nicht gelöst. Bislang habe sich die Stadt zurecht für differenziertes Vorgehen entschlossen. „Die CDU sollte wissen, dass ein großflächiges Alkoholverbot in der Sache nicht weiterhilft und auch rechtlich auf wackeligen Füssen steht.“ erklärt der grüne Stadtverordnete Wolfgang Friedrich. In anderen Städten seien solche Alkoholverbote versucht worden und bei der Überprüfung gescheitert.
„Nichts kann eine genaue und differenzierte Betrachtung ersetzen. Jugendliche sind anders zu behandeln als dauerhaft alkoholkranke Erwachsene.“ ist Wolfgang Friedrich überzeugt. Ein entsprechendes Projekt für Erwachsene laufe beim Gesundheitsamt der Stadt Kassel. Für Jugendliche habe das Jugendamt seine Präventionsarbeit verstärkt.
„Alkoholverbote auf einzelnen Plätzen kann immer nur die letzte Maßnahme sein. Auf eine Verdrängung der Menschen zu anderen Plätzen mit einem weiteren Verbot zu reagieren, kommt einem Hase und Igel Rennen gleich. Nur mit einem genauem Blick auf die jeweilige Trinkerszene ist eine nachhaltige Lösung erreichbar.“ so Wolfgang Friedrich. „Markige Forderungen gaukeln eine Lösung vor, gehen aber am Problem vorbei.“